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Nieren­steine

Urolithiasis ist eine häufige Erkrankung der harnableitenden Organe, bei der sich Nieren- oder Harnsteine bilden können. Diese Steine können in verschiedenen Bereichen wie der Niere, dem Harnleiter, der Harnblase oder der Harnröhre auftreten, wobei sie am häufigsten in der Niere und im Harnleiter gefunden werden.

Nierensteine

Pfeil

Am häufigsten sind Kalziumoxalat- und Kalziumphosphatsteine (70 bis 80 %), gefolgt von Harnsäuresteinen (ca. 10 bis 15 %). Nieren- und Harnsteine entstehen, wenn der in den Nieren produzierte Urin eine zu hohe Konzentration bestimmter Salze oder Harnsäure aufweist.

Risikofaktoren, die die Bildung von Nierensteinen begünstigen, sind zum Beispiel

  • Falsche Ernährung
  • geringe Flüssigkeitsaufnahme
  • Erkrankungen wie Stoffwechselstörungen und wiederkehrende Harnwegsinfekte
  • Kleinere Bruchstücke (Restfragmente), die nach einer Nierensteintherapie im Urogenitaltrakt verbleiben

Kleinere Nieren- und Harnsteine können symptomlos bleiben und werden auf natürlichem Wege mit dem Urin ausgeschieden. Die typischen kolikartigen Schmerzen entstehen, wenn der Stein den Harnweg versperrt. Die Beschwerden äußern sich in kleinen Urinmengen, starkem Harndrang, Blut im Urin, Blasenkrämpfen und plötzlich auftretenden krampfartigen Flankenschmerzen im Nierenbereich mit Ausstrahlung in den Bauchraum, Rücken oder Genitalbereich.

Werden Nierensteine durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen entdeckt, entscheidet der Arzt, ob eine nichtinterventionelle oder interventionelle Therapie durchgeführt wird. Bei der nichtinterventionellen Therapie wird der spontane Abgang des Steins unter regelmäßiger Kontrolle und mit unterstützenden Medikamenten abgewartet. Bei der interventionellen Therapie werden die Nierensteine mit Laser oder Stoßwellen zertrümmert und je nach Verfahren mit speziellen Instrumenten aktiv entfernt.

Nach der Therapie wird eine Rezidivprophylaxe empfohlen, d.h. Maßnahmen, die das Risiko einer erneuten Nierensteinbildung verringern. Diese können spezifisch auf den Nierensteintyp abgestimmt sein oder es werden allgemeine Maßnahmen zur Anpassung der Flüssigkeitszufuhr, der Ernährung und/oder des Lebensstils empfohlen.

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Wenn Sie darüber hinaus Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

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