Urologische Untersuchungen —

CT, MRT, Röntgen
und Sonographie: Diagnostische Verfahren bei Nieren- und Harnleitersteinen

Nieren- und Harnleitersteine sind häufige medizinische Probleme, die starke Schmerzen und andere schwere Komplikationen verursachen können. Eine schnelle und genaue Diagnose ist daher entscheidend, um eine angemessene Behandlung einzuleiten und potenzielle Risiken zu minimieren. Die bildgebenden Verfahren wie Computertomographie (CT), Magnet­resonanz­tomographie (MRT), Röntgen und Sonographie spielen eine zentrale Rolle in der Diagnostik dieser Erkrankungen, da sie helfen, die Größe, die Lage und die Zusammen­setzung der Steine zu bestimmen und die geeignete Therapie festzulegen.

Nähere Informationen zu den einzelnen Untersuchungs­methoden

Computer­tomographie (CT): Die CT gilt als Goldstandard für die Harn- bzw. Nierensteindiagnostik. Sie ist ein spezielles Röntgen­verfahren zur Erzeugung von Schnittbildern des Körpers. Dabei wird zur Bilderstellung ionisierende Strahlung genutzt. Bei Verdacht auf Nieren- oder Harnleitersteine wird häufig eine native Niedrigdosis-CT des Bauchraums durchgeführt. Das CT-Urogramm ermöglicht eine präzise Darstellung und Dichtemessung von Steinen sowie eine 3D-Rekonstruktion des Harntrakts, um die anatomischen Verhältnisse besser visualisieren zu können. Diese Methode ist besonders effektiv, da sie Harnsteine sehr genau darstellen kann. Die Sensitivität der CT reicht je nach Steingröße und Zusammensetzung von 94 bis 100 %.

Magnetresonanztomographie (MRT): Die MRT wird seltener für die Diagnose von Steinen verwendet, da sie längere Untersuchungs­zeiten erfordert. Mittels Magnetfeldern und Radiowellen können hierbei detaillierte Schnittbilder erzeugt werden. Die MRT ist nützlich, wenn nach negativen CT-Ergebnissen weitere Bild­gebungen des Harntrakts notwendig sind. MRT kann indirekte Hinweise auf Steine liefern und ist besonders hilfreich, um andere mögliche Ursachen von Verengungen bzw. Engstellen (Stenosen) zu identifizieren. Ein Vorteil der MR-Urographie liegt in der Visualisierung der Nierenfunktion. Nach der Verabreichung von Kontrastmittel können Bewertungen bezüglich der Nierenfunktion und der Abflussbedingungen durchgeführt werden.

Röntgen: Früher das Standardverfahren zur Steindiagnostik, wird Röntgen heute vor allem zur Überwachung der Steinfragmentation nach Steinzertrümmerung (Lithotripsie) oder zur Therapieplanung bei bekannten, kalkdichten Harnsteinkonkrementen eingesetzt. Es kann Konkremente als schattengebende Strukturen (kalkdicht) bzw. nichtschattengebend aufzeigen, allerdings mit einer geringeren Sensitivität und Spezifität im Vergleich zur CT.

Sonographie: Als strahlungsfreie Methode wird die Sonographie (Ultraschalluntersuchung) oft als primäres Diagnostikum bei Verdacht auf Harnsteine eingesetzt. Durch das Aussenden von Schallwellen, die von den Körperstrukturen reflektiert werden, können Bilder von organischen Strukturen erzeugt werden. Die Sonographie kann die Erweiterung des Nierenbeckenkelchsystems und das Vorhandensein von Steinen gut nachweisen, ab einer Steingröße von 2 mm. Sie ermöglicht keinen zuverlässigen Ausschluss von Steinen, da Steine aus organischem Material beispielsweise nicht dargestellt werden könne

Wie läuft die Untersuchung genau ab?

CT: Der Patient liegt auf einer Untersuchungsliege, die langsam durch einen ringförmigen Scanner fährt. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Die erzeugten Bilder bieten eine detaillierte Darstellung der anatomischen Strukturen. Für die Untersuchung ist keine spezielle Vorbereitung des Patienten erforderlich. Allerdings kann eine gut gefüllte Harnblase die Unterscheidung zwischen kleinen Harnleitersteinen und bestimmten Verkalkungen erleichtern.

MRT: Diese Untersuchung erfordert, dass der Patient für längere Zeit still liegt, während der Scanner detaillierte Bilder erzeugt. Kontrastmittel können verwendet werden, um bestimmte Strukturen hervorzuheben.

Röntgen: Eine schnelle und einfache Untersuchung, bei der der Patient in verschiedenen Positionen positioniert wird, um die besten Bilder zu erhalten. Etwa 90 % der Nierensteine sind schattengebend (Kalziumoxalat und Kalziumoxalat / Kalzium­phosphat), während die übrigen 10 % aus nicht-schatten­gebenden Steinen (Harnsäure- und Cystinsteinen sowie Struvit- oder Matrixsteinen) bestehen.

Sonographie: Der Untersucher verwendet ein Handgerät. Die von dem Ultraschallgerät ausgesendeten Wellen werden an den Übergängen zwischen verschiedenen Organen und Geweben in unterschiedlichem Ausmaß zurückgeworfen. Auf Basis dieser reflektierten Wellen erzeugt das Gerät dann ein Bild, welches Rückschlüsse auf das Vorliegen von Harnsteinen zulässt. Diese Methode ist schmerz- und strahlungsfrei

Zusammenfassung

Die Auswahl des geeigneten bildgebenden Verfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die vermutete Steinzusammensetzung, die Größe der Steine sowie die Symptomatik und die gesundheitliche Gesamtsituation des Patienten. Während die CT die höchste Genauigkeit bietet, stellt die Sonographie eine sichere und strahlungsfreie Alternative dar, besonders für die initiale Diagnostik. Die MRT bietet spezifische Vorteile bei komplexen Fällen oder wenn eine detaillierte Darstellung des Harntrakts benötigt wird. Röntgen ist ein wichtiges Instrument zur Verlaufskontrolle bzw. Therapieplanung.

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